Wolkenstein-Tour 19 - 23.05.04

Willkommen
 
Dieses Jahr klappte es zeitlich, daß ich mit der Rollergemeinschaft Rhein-Lahn zu deren Jahresfahrt mitfahren konnte. Es sollte nach Wolkenstein im Erzgebirge gehen. Schon geraume Zeit vorher wurden die noch verfügbaren Plätze im dortigen Zughotel reserviert, sodaß die meisten schon untergebracht waren. Der Rest der Truppe nistete sich einer in Pension ein, ich nächtigte in einer FEWO bei Marienberg, gut 8 km vom Zughotel entfernt.
Da es für uns (Hajo unn mich) ein zu großer Umweg gewesen wäre, zuerst nach Koblenz zu fahren um gemeinsam mit der Truppe zu starten, entschieden wir uns einen anderen Weg zu nehmen. So startete ich direkt (nach meinem Nachtdienst) am Flughafen um mich bei Hösbach mit Hajo zu treffen. Von dort aus gings über Landstraßen in gemächlichem Tempo Richtung Osten. Da wir ja genügend Zeit hatten legten wir einige Pausen zusätzlich zu denen zum tanken ein.

  Ab Hof gings dann doch einige km über die Autobahn, um diese bei Zwickau dann wieder zu verlassen und die restlichen paar km in Angriff zu nehmen. Als wir am Zughotel eintrafen, saßen einige der Rollertruppe schon dort bei einem ersten Bierchen, einer Abbelsaftschorle oder einem Schöppchen und erholten sich von den Strapazen der Tour.
Hajo bezog sein Quartier ebenfalls in einem der Abteile, ich entschloß mich, mir auch eine Unterkunft zu suchen; beim gegenüberliegenden Inhaber des Bistros wurde ich sofort fündig; er hatte noch eine FEWO bei Marienberg frei und dieses Angebot nahm ich kurzerhand an, da es hier in Wolkenstein kein freies Zimmer mehr wegen des Burgfestes gab, welches am nächsten Tag hier stattfand.
Also erkundete ich erst noch einmal etwas die nähere Umgebung mit dem Moped und trudelte gut 2 Stunden später wieder am Zughotel ein, um mit der mittlerweile komplett versammelten Truppe den Tag ausklingen zu lassen. Als sich gegen 21:00 Uhr die "Versammlung" so langsam auflöste, machte ich mich ebenfalls auf den Weg um mein Nachtquartier aufzusuchen. Dort eingetroffen, war der Vermieter gerade damit beschäftigt, noch einen Sat-Receiver zu installieren, damit ich etwas Fernsehen schauen konnte.
Allerdings interessierte mich an diesem Abend nur noch der Wetterbericht für den nächsten Tag, der verhältnismäßig gut ausfiel. (Wie sich herausstellen sollte, war das für diese Gegend sogar ganz ausgezeichnet)
Der Donnerstag stand zur freien Verfügung; da Hajo zu einem kleinen Ort in der Tschechei wollte, schlossen sich ihm kurzerhand einige an und es ging über Oberwiesenthal ab in die Tschechei. Die Straßenverhältnisse waren total unterschiedlich; von mehr als mies bis ganz hervorragend. So wurde den Fahrzeugen und den Fahrern einiges an Schlaglöchern und "sagen wir Unebenheiten" zugemutet.
Nachdem Hajo seinen Auftrag erledigt hatte, gondelten wir noch etwas im östlichen Nachbarland umher um dann wieder Richtung Oberwiesenthal einzuschlagen. Karlsbad schenkten wir uns (im Gegensatz zur Auto-Truppe), da wir schon auf dem Hinweg die Massen gesehehen hatten, die sich auf den Ort zu und im Ort bewegten. (wohl wegen des Feiertags in Deutschland) In der Nähe von Oberwiesenthal bekamen wir wieder deutschen Boden unter die Räder und suchten uns nun als erstes ein Plätzchen um bei Kaffee und Kuchen eine Rast einzulegen.
In der Nähe von Schwarzenberg fanden wir dann endlich ein schön gelegenes Cafe an dem wir nicht vorbeifahren konnten.
Da die anderen 6 Mitfahrer sagten, sie hätten schon genug km hinter sich und würden nun auf direktem Weg nach Wolkenstein zurückfahren, überlegte ich es mir anders und fuhr noch eine kleine Schleife über Rittersgrün, Johanngeorgenstadt, Eibenstock und Schneeberg.
Dieser Streckenabschnitt gehört zu einer Tour, die auch im Internet als sehr schöne Motorradstrecke ausgewiesen ist, was ich wirklich nur bestätigen kann. So kamen an diesem Tag zusätzlich noch einmal knapp 90 km mehr zusammen. Den Abend verbrachte ich mit dem größten Teil der Truppe beim Griechen und anschließend schauten wir uns noch das Feuerwerk zum Abschluß des Burgfestes an. Danach hieß es für die anderen einfach "Gute Nacht", für mich erst noch mal:"rauf aufs Mopped unn noch einige km im Erzgebirge Rum kurven".
Aber das hatte ich mir ja schließlich selbst zuzuschreiben, allerdings war mir die Unterkunft auch jeden km mehr wert.
 
Der Freitag stand im Zeichen des Elbsandsteingebirges. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten seitens der gesamten Truppe gings schon in Wolkenstein los! Wo war der Rest der Truppe --sprich die beiden Pkw's und die folgenden Roller geblieben?! Großes Rätselraten und .... warten. Dann doch noch eine Entscheidung; die haben wohl nen anderen Weg genommen und wir treffen uns etwas später wohl irgendwo. Dann erhält Alfred nen Anruf und wir fahren weiter bis Olbernhau um hier erneut auf den Rest der Truppe zu warten. Da die noch immer irgendwo unterwegs sind, dauert es noch dementsprechend lange, bis wir wieder alle beisammen sind. Eigentlich könnten wir schon fast am Ziel sein aber da die Pkw Truppe und ihr Troß sich für nen anderen Weg entschieden hatten, ......
Als dann endlich alles komplett war, gings im Konvoi bis nach Königstein, wo wir pünktlich mit dem einsetzen des Regens ankamen. Der Großteil schaute sich die dortige Festung an, ich suchte mir erst mal was wo ich nen Kaffee und etwas für meinen Magen bekam. Nach ner knappen Stunde entschloßen sich Hajo unn ich ( den ich in der Zwischenzeit in der "Stadt" getroffen hatte) nicht länger im Regen umherzulaufen und so starteten wir den Rückweg alleine. Da wir nicht die gleiche Strecke zurück fahren wollten wählten wir den Weg durch die Tschechei; hier wurden nur 2 kurze Stopps eingelegt, einer wegen Unwetter und ein Tankstopp. Da es die ganze Zeit mal mehr mal weniger regnete und zeitweise sogar dichter Nebel herrschte, lohnte auch kein Sightseeing-Stopp.
An diesem Abend entschied ich mich gegen nochmaliges fahren nach Wolkenstein und verbrachte den Rest des Tages in der FEWO, wo ich es mir vorm Fernseher gemütlich machte, da ich vom Wetter und dadurch bedingt auch vom fahren die Nase voll hatte.(Wie man sieht, kann sogar mir das passieren!)
Samstag morgen wollte bei der Truppe keine rechte Stimmung aufkommen, ob es am Wetter alleine lag kann ich nicht sagen. Auf meine Frage was denn heute so geplant wäre, wurde mir gesagt, daß sie sich dazu entschlossen hätten N I C H T nach Dresden zu fahren, da fast alle (sogar die eine Hälfte der Pkw-Truppe) nach der gestrigen Tour keine Lust hatten heute schon wieder unterwegs zu sein. So blieben sie lieber in der näheren Umgebung mit Annaberg und Oberwiesenthal, zumal auch das Wetter nicht besonders vielversprechend aussah.
Da ich mir aber die Sehenswürdigkeiten von Dresden anschauen wollte, und es somit als notwendig fand, die gut insgesamt 180 km auf mich zu nehmen, machte ich mich also alleine auf den Weg. Schon nach knapp 20 km wurde das Wetter zusehends besser und die Sonne kam zum Vorschein. Auf der 101 und der 171 erreichte ich bei recht wenig Verkehr, guten Straßenverhältnissen und immer besser werdendem Wetter Dresden. In der Nähe des Zentrums stellte ich mein Mopped ab und machte mich auf um mir die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, wegen der ich nach Dresden gefahren war. Ein Aufstieg auf den Hausmannsturm wurde dann noch mit dem Besuch einer Bilderausstellung verbunden, die dort stattfand.
Dresden von oben hieß es dann, als ich die Stufen des Turms hinter mir hatte. Die Semperoper lag genau vor mir und die Elbe war praktisch zum Greifen nah. Die Frauenkirche und den Zwinger konnte ich ebenfalls von hier gut sehen und so blieb ich bei herrlicher Sicht und trockenem Wetter ne gute halbe Stunde hier oben und genoß den Ausblick. Kurz vor der Rückreise verleibte ich mir noch nen anständigen Kaffee in dem innerstädtischen Einkaufscenter ........ ein und legte noch einen zusätzlichen Stopp ein um noch einen Blick auf das in Dresden stattfindende Damplokspektakel zu werfen.
Die Rückreise nach Marienberg verlief größtenteils auf der gleichen Route wie am Morgen die Hinreise, nur auf den letzten km machte ich noch nen kleinen Schlenker und erreichte schließlich so kurz vor der Tagesschau mein Nachtlager, wo ich an diesem Abend noch anfing alles für die Heimreise am nächsten Morgen vorzubereiten, sprich: packen.
 
  Am Sonntag morgen wollte ich es nicht wahrhaben. Als ich mich aus dem Bett geschält hatte und zum Fenster raus schaute, .......was war das?! Mitte Mai und es schneite. Hatte ich evtl Haluzinationen?! Nein, es war zwar kein Schneetreiben und keine geschlossene Schneedecke, aber es war eindeutig Schnee, was da vom Himmel fiel.
Es nutzte natuerlich nichts laenger zu gruebeln, ob, wann, wieso, etc., schließlich mußte ich mich auf den Weg machen. Als ich hinter Marienberg nach Wolkestein ins Tal fuhr, ging der leichte Schneefall in Regen ueber.
Im Zughotel stärkten wir uns erstmal mit einem anständigen Frühstück für die bevorstehenden 500 km, die vor uns lagen. Da man bei solchem Wetter eh keine Augen für die Landschaft oä hat, entschlossen sich Hajo unn ich mit den anderen auf kürzestem Weg die Autobahn zu erreichen um gemeinsam bis Giessen zu fahren, und von hier auf der A5 die letzten km nach Frankfurt und Darmstadt zu fahren. Aber schon beim ersten Stau verloren wir alle Zweiradfahrer der Truppe aus den Augen, da wir beiden die einzigen waren, die nicht auf dem .....streifen am Stau vorbei fuhren.
So dauerte es bei uns eben etwas länger bis wir wieder freie Fahrt hatten. Der eine oder andere kleine Stau hinderte uns dann noch an der freien Weiterfahrt, aber nach ca. 150 km besserte sich das Wetter so langsam und es folgten auch keine nennensweter Staus mehr. Die nächste Pause wurde als Tank- und Essenspause genutzt und dann ging es wieder on the Road. Kaum 30 km weiter war die nächste Tankstelle und hier konnten wir beim vorbeifahren gerade noch erkennen, daß der zuvor am Stau vorbeihuschende Teil der Truppe hier eine Tankpause einlegte; allerdings bekamen wir bis Gießen außer den 2 mitfahrenden Pkw´s niemanden mehr von der Rollergemeinschaft zu Gesicht; legten wohl doch ne längere Pause ein. Am Homburger Kreuz wechselte ich dann auf die A 661 und konnte so gegen 16:30 Uhr zuHause ne warme Dusche genießen. Hajo hatte noch knapp 30 km zu fahren, aber an der Gesamtstrecke gemessen, war das ja auch nur noch ein Klacks.
Von Mittwoch bis Sonntach waren so bei mir immerhin gut 1860 km zusammen gekommen.
 
 

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