...... mit 200 km/h......senkrecht nach unten .......

kurzer Ueberblick ueber meinen ersten Fallschirmsprung
  --- Freitag, der 29.Juli 2009!! --- Waehrend des Fruehdienstes dachte ich schon so bei mir,"Wenn das Wetter ja so bleibt, koennte es heute uU noch was werden"!
Da ich morgens mit m Mopped zur Firma gefahren bin, ... also eine Stunde frei gemacht unn rein in de Odewald nach Wallduern. Ich war noch im Ort drin, als ich dieses komische Gefaehrt der Luefte ........... Skyvan Infos     schon am Himmel sah. Die Pink "gastierte" heute und morgen hier im Odenwald und ich hatte uU das "vorerst noch zweifelhafte" Vergnuegen, in diesen fliegenden Schuhkarton einzusteigen und in 4000 M ueber dem Odenwald wieder auszusteigen.
Eineinhalb Wochen zuvor hatte ich 2 Tage Theorie und einige Trockenuebungen gepaukt, um einigermassen ne Ahnung davon zu bekommen, wie ich mich dort oben zu verhalten hatte, wenn ich 1. aus dem Flieger sprang und 2. einsam und verlassen alleine am Fallschirm hing und versuchte, dieses Vergnuegen zu geniessen und dabei auch noch gesund und munter wieder unten anzukommen. Und wirklich, ich fragte den Sprunglehrer, ob heute noch die Moeglichkeit besteht und er meinte nach nem Blick auf die Uhr;" also so gg 18 Uhr koennten wir das noch schaffen".
 Da stand mir ja dann heut noch Einiges bevor, aber das Wetter war eigentlich genau richtig, zumindest soweit ich das beurteilen konnte, wenig Wind, so gut wie keine Wolken und die richtige Temperatur. Als der Lehrer dann "ebbes" Zeit fuer mich hatte, wurden die Formalitaeten noch erledigt, ich suchte mir nen passenden Overall, bekam einen passenden Fallschirm und machte erst nochmal einige "Trockenuebungen" bzw genauer gesagt, noch einige "Bodenuebungen"!
Zwischendurch schaute ich mir dann mal das Geschehen in der grossen Halle an, in der die Springer ihre Schirme wieder zusammenlegten und in der auch die Tandem-Springer auf ihren Sprung vorbereitet wurden. Aber Tandem-Sprung war ja NICHT angesagt ;-)) , Madame S. war ja der Meinung, pah, Tandem iss Kinnerkram, wenn schon, denn schon und alleine runner!.
Draussen war immer wieder das Brummen der beiden gut 700 PS starken Turbinen der Pink zu hoeren, die landete, sich den Bauch mit Springern vollschlug und wieder startete, um langsam auf 4000m Hoehe zu steigen, wo sie ihre Ladung freiwillig wieder los wurde.
  fliegender Schuhkarton
  "In der Naechsten sind wir mit dabei" hoerte ich ploetzlich jemand zu mir sagen. "Zieh schonmal den Fallschirm an und dann kanns gleich losgehen". Also sozusagen rein in die Klamotten und mit ca 15 Anderen in den Laderaum der Pink. Jetzt gab es kein zurueck mehr, aber direkt vorm einsteigen wurde ich ja nochmal gefragt, ob alles ok sei und da ich dies mit "ok" beantwortet hatte, war ich selbst schuld an dem, was jetzt passierte ;-))
Wir setzten uns alle auf den Boden des Fliegers und schon gings los. Anschnallen, ne knappe Viertelstd dauerte es, bis die Pink sich auf knapp 4000 m hochgeschaukelt hatte und dann ging die schraege Heckklappe des Fliegers nach oben auf und .............ich war auch noch als erster dran, anschliessend sollten dann die Tandemspringer raus.
Also auf, aber selbst das ging etwas vorsichtiger als wenn man festen Boden unter den Fuessen hat, denn wenn es nen knappen Meter neben einem 4000m senkrecht nach unten geht, ist glaube ich jeder "Ungeuebte" etwas vorsichtiger.
Was mir jetzt noch durch den Kopf ging war: "Bist du eigentlich besch.....      ich meine natuerlich .....noch ganz bei Trost, was machste eigentlich hier oben?! Aber mehr Zeit war auch nicht, denn schon fragten die beiden Sprunglehrer mich ..alles ok? ..und ich antwortete "ok", also gab es keinen Grund mehr fuer die beiden, noch laenger zu warten und wir stellten uns RUECKWAERTS an die Kante der Luke (scheunentor grosse Heckklappe), die beiden Sprunglehrer jeweils einer rechts und links neben mich, dann hiess es "EXIT"! Ein kleiner Lupfer nach hinten u gleichzeitig ca 30 cm hoch was ohne weiteres moeglich war, denn die Pink iss innen etwas mehr als 2 Meter hoch und schon war die Pink nach vorne weg und wir fielen mit ca 200km/h nach unten. Zuerst hatte ich keine Ahnung, was, wie, wo oben oder unten war, aber die beiden Lehrer an den Seiten verhalfen mir in die Waagerechte (natuerlich mit Blick nach unten, alles andere haette auch wenig Sinn gemacht) und ich wusste und konnte sehen, wo unten war ;-)) , nämlich da, wo das Braune und das Gruene irgendwo noch ganz weit weg war und von dem man sich nicht vorstellen konnte, daß es mit ca 200 km/h auf einen zuraste,........................ uups, ich glaub, das Braune und so, das bleibt wo es ist und es gilt das Gesetz der Schwerkraft!
  Ok, nach unten kommt man immer, aber nach solchen Spaessen war mir jetzt nich zumute, zumal ich mich vorm einsteigen dazu entschieden hatte, OHNE Funkverbindung zu springen, da das Funkgeraet nicht in Ordnung war und ich ansonsten das Ganze auf einen anderen Termin haette verschieben muessen. Ich glaube, mich erinnern zu koennen, daß ich in deem Moment entweder an gar nix dachte, oder mir ALLES noch einmal durch den Kopf ging, wovon genauso wenig haengen geblieben ist.
Hoehenmesser kontrollieren, Probegriff zum oeffnen des Schirms, Hoehenmesser kontrollieren und dann ....was war das?! Die Hoehe zum oeffnen des Schirms war schon erreicht und ein Zug an der Schlaufe wurde mit einem leichten Ruck bestaetigt, was soviel hiess, wie ......der Fallschirm hatte sich geoeffnet; aber gleichzeitig gab es auch niemanden mehr, der in meiner Naehe mehr, denn kurz vorm ziehen der Reissleine hatten die Srunglehrer rechts und links mich losgelassen!
Das alles passierte in 40 sec, mir kam es vor, als waeren es 5 sec seit dem Absprung gewesen. Nachdem ich mich vom ordnungsgemaessen Zustand des Ziehungsgeraetes ueberzeugt hatte, (kontrolliert, ob der Schirm sich auch komplett geoeffnet hatte) war ploetzlich alles ganz anders! Das Schweben an der "Kappe" war wie ein "klar werden im Kopf" denn ploetzlich konnte ich alles sehen, erkennen und geniessen. Die Weizen- und Mais-Felder, die Wiesen, DEN WALD dem ich moeglichst NICHT zu nahe kommen sollte, die umliegenden Ortschaften, die Landebahn und der gruene Fleck zwischen Landebahn und Maisfeld, auf dem ich den Boden wieder erreichen sollte.
Aber hier war ich erst mal auf mich alleine gestellt, denn....worst Case.... das Funkgeraet war kaputt und vorm Start meinte einer der Fluglehrer:" wir haben alles durchgesprochen, Du kannst jetzt entweder ohne Funk springen oder du wartest auf den naechsten Termin irgendwann! Da mich ohne Funkgeraet auch niemand "wuschisch" machen konnte, stieg ich also in die Maschine. Die Landeeinteilung war zwar vorher besprochen worden, aber das war eben alles Theorie und das hier, was ich gerade tat, war die Praxis. Das Schweben war einfach nur fantastisch, nicht zu vergleichen mit dem 4-Tage-Kurs Drachenfliegen in Willingen und in 150m Hoehe dahingleiten ueber dem Sauerlandstern, oder dem Gleitschirm-Lernkurs in der Rhoen. (was echt Arbeit iss) Aber schliesslich befand ich mich hier ja auch in 1500 Meter ueber dem Erdboden und "runter kommen sie alle" ging an diesem grossen Schirm auch recht langsam, so dass noch etwas Zeit war, um es richtig zu geniessen.
Nach einem erneuten Blick auf den Hoehenmesser wurde es langsam Zeit dass ich mich an das erinnerte, was mir vorm einsteigen noch bezueglich der oertlichen Gegebenheiten und der Landeeinteilung vermittelt worden war. (Ansagen per Funk war ja nicht) Aber was war das: wieso kommt das Maisfeld ploetzlich dorthin?! das hat doch dort mal grad gar nichts verloren! So ein Maisfeld ist recht inkompatibel mit einer Fallschirm-Landung. Ich hatte ja vor meinem Start schon einige Landungen gesehen, die im Getreidefeld endeten, aber ins Maisfeld iss noch keiner rein. Also nach eigenem Ermessen nochmal ne kleine Kurve, da ich mir zum Glueck die "Eckpunkte" fuer die entsprechenden Kurven zu einer idealen Landung gemerkt hatte und auch jetzt abrufen konnte.
 
 
Ich hatte noch gut 100m Hoehe als ich das Ende des Feldes ueberflog und so konnte ich in aller Ruhe den Endanflug einleiten. Mangels funktionstuechtiger Funkuebertragung versuchte mein Lehrer vom Boden aus, mich mit Zeichen runter zu lotsen, aber da, wenn man sich gegenueber steht, rechts links ist und umgekehrt, beschloss ich, die Zeichen zu ignorieren und dachte mir, jetzt haste 3900m hinter dich gebracht, dann packste die letzten 100m auch noch! Also rein in die letzte Kurve und genau auf den Punkt zu, wo mein Lehrer stand. Als ich dann noch 3 m Hoehe hatte, machte er das Zeichen zum flaren (beide Bremsen voll durchziehen) und siehe da,..................ich landete sanft genau nen Meter neben ihm und die Erde hatte mich wieder,............falsch.................die Erde hatte mich UNBESCHADET wieder und ich hatte ein ...)%&$*$"(.... einfach unbeschreibliches Gefuehl!
Das Ganze, vom Absprung an, lief dann inetwa so ab, wie hier in dem gezeigten Video, nur eben, dass ich derjenige war, der aus m Flieger springt und von den beiden Lehrern "begleitet" wird:
Hier ein Demovideo, wie es sich wohl inetwa auch bei mir abgespielt haben muss, nur eben ueberm Odenwald, aber ebenfalls aus ner Pink Skyvan!Leider gibts das Video auf der urspruenglichen Plattform myspace nicht mehr, daher hier erstmal ein Aehnliches, zumindest was das aussteigen aus der Pink in 4000 m Hoehe betrifft, sowie das Geschehen bis zum ziehen/öffnen des Fallschirms
( Hoehenmesser kontrollieren, den Griff zum oeffnen des Schirms probeweise suchen, Hoehenmesser,....dann den gefundenen Griff ziehen und die beiden sind weg) Bis kurz vorm ziehen des Schirms begleiten die Lehrer einem rechts und links, dann iss man alleine,.............zumal, wenn der Funk auch noch nicht funktioniert. aber darauf habe ich mich ja vorm einsteigen schon eingelassen
Also, ich bleib dann beim Mopped fahren, 1. wars zwar n wirklich einmalig geiles Erlebnis, was mit nix zu vergleichen ist, (Base jumpen kommt uU ran, aber werd ich wohl nicht ausprobieren) aber DEER Kick, wie ichs eigentlich erwartet haette, wars nicht und 2. Mopped fahrn UND Springen waeren wohl etwas zuu zeitaufwendig! Aber nichts desto Trotz war es unbeschreiblich und man sollte es versuchen, wenn einem die Moeglichkeit geboten wird, ...vorausgesetzt man ist etwas schwindelfrei
 

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©  by w.schmidt