Am Dienstag, den 20.09 gings dann mit meinem roten Mopped los. Die NTV ist zwar fuer Touren eigentlich besser geeignet, aber da ich ja alleine auf Tour ging konnte ich auch mal ausprobieren wie man mit nem Chopper auf ner etwas längeren Tour so zurechkommt. und im Nachhinein muss ich sagen: es hat meeehr Spass als mit der NTV gemacht
Von Frankfurt aus gings zuerst mal auf die A5 um den groessten Teil der Strecke recht flott hinter mich zu bringen. Hockenheim war dann auch schon der erste Stopp den ich einlegen musste um dem kleinen Tankinhalt Rechnung zu tragen. Als ich die Raststaette wieder verließ, folgte mir ein schwarzer ........... (Zivilstreife), der mir schon auf der Raststaette aufgefallen war. (oder vielleicht andersrum)
Also bei Geschwindigkeitsbeschraenkungen immer schoen langsam, bzw nicht schneller als die Polizei erlaubt. Dann hieß es wieder --freie Bahn-- und ich liess das rote Mopped auch wieder laufen, allerdings nur bis knapp 180km/h um nicht doch noch die Aufmerksamkeit der Insassen des schwarzen "Autos" mehr als nötig auf mich zu ziehen! Als ich mich dann wieder an die naechste Geschwindigkeitsbeschraenkung hielt suchten sich die Insassen des schwarzen ...... ein anderes Opfer.
Bei Kehl sagte ich Deutschland adieu und nahm nun Frankreichs Straßen unter die Räder was sich später noch als Wohltat herausstellen sollte. Zuerst aber war auch schon der naechste Tankstopp angesagt (wobei die Preise hier unwesentlich niedriger sind als in Deutschland) und anschl. ging es ohne Pause weiter nach Selestat, wo ich direkt am vorher ausgesuchten Hotel vorbei kam. Nachdem ich dort das Gepäck abgeladen hatte und mich ein halbes Stündchen erholt hatte sagte ich zu mir "warum nicht noch ne kleine Tour" ?!
Blick auf ...

 

und von der ...
... Haute Koenigsbourg

Col de la Bonhomme
  Also gings rein in die Vogesen. Bei herrlichstem Herbstwetter führte mich die Planung zuerst zur Haut Koenigsbourg. Schon kurz hinter Selestat konnte ich erkennen daß hier so einiges an Burgen im Wald "Rum stand". Eine wunderbare Aussicht und Ansicht, die sich mir dort bot. Aber noch besser waren die Straßen, die sowohl was den Zustand als auch die Wegeführung angeht einfach nur als ausgezeichnet bezeichnet werden konnnten. So schlängelte ich mich mal mit 9 mal mit 13%, der Haut Koenigsbourg entgegen um anschl. St.Hippolyte und Ribeauville zu erreichen. Auf der D416 folgte dann der Richtungswechsel und das nächste Ziel hieß Ste Marie aux Mines um dem Col de Saint Marie nen Besuch abzustatten. Anschließend über den Col des Bagonelles und den Col de la Bonhomme von wo aus die direkte Verbindung zum Col de la Schlucht leider gesperrt war.
Also kurzentschlossen wieder zurück um über den Col de Freland wieder Ribeauville und Selestat zu erreichen. So waren am Ende des Tages incl Anfahrt und einer ersten Schnuppertour in den Vogesen 330 km zurückgelegt.
  Frühstück in Frankreich hat seine eigenen Regeln und so startete ich nach dem Häppchen und dem obligatorischen Kaffee am Mittwochmorgen erst mal Richtung Colmar und Munster um den bekannten Col de la Schlucht mal mit eigenen Augen zu sehen, da ich ihn nur von der Tour de France aus dem Fernsehen kannte.
Morgens um diese Zeit sollte man also schon noch ein "wärmendes Leibchen" unter der Moppedjacke haben da die Sonne um diese Uhrzeit ihre Wärme noch nicht voll entfaltet. So wurde auch auf dem Col de la Schlucht noch ein Tässchen Kaffee getrunken. Moppedfahrer waren um diese Uhrzeit noch nicht allzuviele unterwegs so hatte ich bis auf einige Wanderer den Pass für mich alleine.
Weiter gings durch den Felsdurchbruch La Roche du Diable wo der Legende nach Nonnen den Klosterschatz rechtzeitig vor der Pluenderung in einer Felsspalte, die sie sorgfaeltig verschlossen, versteckten.
Weiter gings über XonruptLongemer, Gerardmer mit den sehr schönen gleichnamigen Seen zum Col de Grosse Pierre

La Roche du Diable

Wo binn ich hier eigentlich?!
 
 

Stopp bei franz. Kueche
  La Bresse, Cornimont, Col dÓderen, Kruth, Col du Bussang hießen die nächsten Punkte die ich mir auf der Karte markiert hatte.
Am Col du Bussang machte ich eine etwas längere Pause auch um meinen Magen nach dem doch recht dürftigen franz. Frühstück versöhnlich zu stimmen und um den Gleitschirmfliegern etwas zuzuschauen die hier starteten; sich in der Thermik hochschraubten um nachher wieder genau dort zu landen wo sie gestartet waren.
Auf sehr guter, nicht zu breiter Straße gings über den Col du Ballon nach Sewen, Masevaux zum Col du Hundsrück wo es dann Richtung Thann und Mulhouse zum Hotel ging. Glücklicherweise hatte ich auch hier die richtige Autobahnabfahrt NICHT verfehlt und so war auch heute das Hotel recht schnell gefunden. Gepäck wieder ins Hotel, duschen und dann nochmal in die Stadt hiess die Devise was ich aber schon bald bereute, da Mulhouse eine einzige Baustelle ist aus der man soooo einfach gar nicht mehr raus kommt. (Zumindest nicht in die Richtung wo man hin moechte und noch dazu wenn man sich nicht auskennt)
An diesem Abend schlug Murphy´s Law zu. Das einzige Mal wo ich das Licht wirklich gebraucht hätte war an diesem Abend, aber "Shit happens" denn das Abblendlicht versagte seinen Dienst und so mußte ich mit dem schummrigen Licht der Straßenlaternen auskommen um mich zurechtzufinden. Wenn kein Auto entgegen kam hatte ich noch das Fernlicht aber da mir schon einige mit Lichthupe andeuteten, daß ich es doch vergaß rechtzeitig "abzublenden" hielt ich es für besser doch nicht dauernd damit zu fahren.
Als ich dann endlich einen Kreisel sah an dem sich ein "Cora" Großmarkt breit machte, konnte ichs kaum glauben: Hier war ich richtig und 3 Minuten später erblickte ich das Hotel. Da fiel mir doch glatt ein Stein vom Herzen.
  Eine neue H4 Birne kaufen war das Erste was ich am Freitag nach dem Frühstück erledigen wollte. Von Mulhouse gings auf der Route des Cretes Richtung Cernay, Uffholtz am Hartmannsweilerkopf (einer von vielen Gedenkstätten) vorbei zum Col Amic und zum Le Grand Ballon. Da auf dieser Straße keine LKW über 3,5 T fahren dürfen hält sich der Verkehr hier schön in Grenzen und die Straße ist auch nicht allzu breit, aber trotzdem in sehr gutem Zustand was dem Fahrspa&azlig; sehr zugute kommt.
Der Grand Ballon ist eigentlich ein Muß und so verweilte ich hier nen Augenblick. Le Markstein und Hohneck waren die bekannten Namen die ich auf der Karte als nächstes erkannte und anfuhr um anschl. in Munster eine Kaffeepause einzulegen.
Von hier gings über Metzeral zum Petit Ballon der --für mich-- zu den Schönsten zählt. Da ich bei der Abfahrt vom Petit Ballon die falsche Richtung eingeschlagen hatte kam ich also unten ca. 10km vor dem Punkt raus wo ich zur Auffahrt abgebogen war. Na ja macht ja nix, sinn ja nur 10km.
Am Col du Platzerwasel legte ich eine letzte Rast ein und so gegen 16:30 Uhr startete ich Richtung Guebwiller und Colmar um an diesem Abend irgendwo im Schwarzwald zu übernachten. Auf Freiburg hatte ich keine Lust so fuhr ich erst bei FB-Nord ab und als ich nen Tankstopp einlegen mußte fragte ich gerade mal ob es hier nicht eine Übernachtungsmöglichkeit am Ort geben würde?!
Zum Hirschen
wurde mir empfohlen; 10 Minuten später hatte ich bereits ein Zimmer für diese Nacht und nach nem kl. Spaziergang durch den Ort saß ich ne knappe Stunde später bei einem sehr guten Essen und ner Halben dazu im Restaurant des Hauses. Sollte das Bier hier nicht schmecken, gab es direkt auf der anderen Straßenseite Bit, Warsteiner, Diebels und andere Gerstenkaltschalen als Alternative und 5 Minuten Fußweg entfernt wurde Köstritzer ausgeschenkt und Cocktails serviert.

Le Petit Ballon
 
 

Die Groessen des Radsports

Blick vom Kandel zum Mond
 
 

wer iss hier die Häßlichste
  Der Freitag war zwar der Tag an dem ich den Nachhauseweg antreten wollte aber nicht auf direktem Weg sondern es sollte noch eine Tour durch den Schwarzwald "mitgenommen" werden. Also gings von Denzlingen erst mal durchs Glottertal zum Kandel. Hier wurde ein Stopp eingelegt um den Ausblick auf den Schwarzwald einen Moment lang zu genießen.
Die Abfahrt dauerte dann etwas laenger als geplant, da die Straßenbaubehörden hier wohl etwas gegen Moppedfahrer haben. Anders ist die Menge an Split nicht zu erklären, die an diesem Morgen auf die Straße gestreut wurde. Ich fuhr durch Split der so dick gestreut worden war daß ich eine richtige Furche hinterließ; und zwar nicht nur hier und da auf ner Flickstelle sondern über einige km. Kurze Zeit später sah ich die "Steinewerfer" dann auch, da sie mit ihrer Arbeit noch nicht ganz fertig waren was an gelben Markierungen auf der Straße zu erkennen war, die erst nach nem knappen km endeten.
In Frankreich hatte ich zwar auch 2 Straßen "erfahren" die ausgebessert worden waren, allerdings hatten sie dort die Kurven komplett neu geteert und wenigstens nur die Geraden (was ja in den Vogesen immer recht kurze Stücke sind) etwas gesplittet.
Von Waldkirch gings dann über Winden nach Elzach, Oberprechtal und Wolfach. Hier hieß es erst mal "kurze Kaffeepause" bevor es nach Schappbach, Bad Peterstal, Griesbach, Kniebis und Bad Rippoldsau nach Freudenstadt ging. Anschließend legte ich noch nen letzten Stopp bei nem Wettbewerb ein, bei dem es um die Prämierung von Vogelscheuchen ging.
Den ersten Preis zu erringen waere hier ganz einfach gewesen, man haette nur das Portrait einer ganz bekannten Politikerin mit einstellen müßen ( die Plakate des vergangenen Wahlsonntags hingen ja noch ueberall.) .... Waere gar nicht aufgefallen
Eigentlich wollte ich ja über Enzklösterle und Bad Wildbad nach Karlsruhe gelangen aber irgendwo bin ich dann irgendwie auf die B 462 gelangt und war plötzlich in Gernbach. Von hier habe ich dann Richtung Bad Herrenalb eingeschlagen und anschl. in der Naehe der Teufelsmuehle (wo auch ein Startplatz fuer Drachenflieger liegt) bei Kaffee unn sehr gutem Quetschekuche den letzten Stopp eingelegt. Da es hier nun nicht mehr sooo interessant war bin ich Richtung Ettlingen um auf der Autobahn doch nen Schritt schneller voran zu kommen. Aber Pustekuchen. STAU hieß hier die Devise und zwar auf schaetzungsweise 20 - 25 km. Erst dann konnte ich "das rote Mopped" wieder etwas laufen lassen was ich aber schon recht bald nicht sonderlich viel Spaß machte; man wurde von irgendwelchen --sagen wir mal,hirnlosen Kolonnenspringern-- am zuegigen weiterkommen gehindert da die sich scheinbar einen Spaß daraus machten immer kurz vor einem auf die linke Spur zu wechseln und mich damit zum recht abrupten abbremsen zwangen. Als ich dann bis ca 170 km/h hinter ihnen blieb zogen zwar manche wieder nach rechts so dass ich vorbei konnte, aber der "naechste Depp" ließ nicht lange auf sich warten und das Spiel begann von vorne. Also blieb ich auf der mittleren Spur und fuhr recht gemuechlich Frankfurt entgegen, wo ich dann etwa um 20 Uhr ne super Tour mit nur 1400 km hinter mir hatte.

 

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